Über Spree und Dahme zum Scharmützelsee


Autor: Uwe Taubert

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Von der Dahme in die Storkower Gewässer

Jetzt geht es auf der Dahme-Wasserstrasse bis kurz vor Prieros, wo wir in die Storkower Gewässer einbiegen. Bis zum Scharmützelsee sind es jetzt noch 22 Kilometer. Von nun an ist aufmerksames Wasserkarten-Lesen und umsichtiges Fahren zwischen den Tonnen angesagt. Jenseits der Tonnen ist es flach. Wir folgen dem Flusslauf, der hier Staabe heisst, zum Krimnicksee und dem sich anschliessenden Krüpelsee, gleiten von einem See in den anderen, durch idyllische Kanäle verbunden. Natur pur!

Vom Krüpelsee aus fahren wir knapp vier Kilometer durch den idyllischen Bindower Fliess in den Dolgensee. Dessen Schilfgürtel und die kleine Insel in der Mitte sind Vogelschutzgebiete, Anlegen verboten. Am Ende des Sees, in Dolgenbrodt, gibt es mehrere Gastliegeplätze und übernachtungsmöglichkeiten. Im schilfgedeckten Restaurant Fährhaus kann man sich an bayrischem Bier und regionalen Köstlichkeiten laben. Auch bei „Kuddls Lustiger Stube“ und der benachbarten Jacko-Werft gibt es Liegeplätze für die Nacht.

Die erste Schleuse erreichen wir, nachdem wir den runden Wolziger See und den Anfang des Storkower Kanals hinter uns haben: Die Schleuse Kummersdorf, 1,2 m Hub. Da müssen wir erst mal warten, denn die Schleuse ist mit drei Booten voll. Also eine Runde aussetzen. Bisher sind wir ja immer glatt durchgekommen.


Storkow – Stadt der Störche

Nach weiteren 3 Kilometern durch ein stilles Naturschutzgebiet erreichen wir die nächste Schleuse in Storkow, der Stadt der Störche. Die Schleuse Storkow ist eine Selbstbedienungsschleuse, keine Hexerei. Jeder Schritt wird durch grosse Anzeigetafeln mitgeteilt. Man fordert die öffnung an durch Drehen der blauen Stange. Wenn es blau blinkt, wurde die Anforderung angenommen. Bloss nicht die rote ziehen! Es bleibt etwas Zeit für einen kleinen Schnack mit anderen Wasserwanderern.

Sie empfehlen uns, in Storkow einen Stopp einlegen: Die Altstadtkirche mit dem 36 m hohen Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Enge Gassen, die Fussgängerbrücke und die Klappbrücke sind beliebte Fotomotive. Die Reste der im 13. Jahrhundert angelegten Burg sind noch heute imposant. Im Fachwerkhaus daneben findet man die Touristeninformation. Wir würden ja die Stadt besichtigen, verzichten aber darauf, um unser Tagesziel, Schloss Hubertushöhe rechtzeitig zu erreichen.

Im dann folgenden Storkower Kanal wird es spannend: Nach rund 3 Kilometer erreichen wir die Strassenbrücke bei Philadelphia, die niedrigste Durchfahrt auf der ganzen Strecke: 3,50 Meter steht in der Karte. Vor der Brücke ein Warnschild mit einem Pegel, wo man – abhängig vom Wasserstand – die aktuelle Durchfahrtshöhe ablesen kann: heute 3,75. Unsere Yacht soll eigentlich 3,85 Meter hoch sein, bei gelegtem Mast. Gaaanz langsam, in Schleichfahrt, pirschen wir uns an die Brücke heran und peilen über das hintere Verdeck. Es klappt – gerade eine Hand passt dazwischen. Ein Wunder!


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